HERNIENCHIRURGIE
Nabelfistel
Was ist eine Nabelfistel ? (andere Bezeichnung : Fistula omphaloenterica)
Es gibt krankhafte, angeborene und künstlich angelegte Fisteln. Eine Fistel ist immer ein Gang, der dem Durchfluss von Flüssigkeit dient. Oft bildet er sich bei Entzündungen, um Eiter abzuleiten. Eine krankhafte Fistel muss meist operativ behandelt werden.
Bei der echten Nabelfistel (Fistula omphaloenterica und Urachusfistel) handelt es sich um eine angeborene anatomische Verbindung zwischen Darm oder Blase und Bauchnabel, weil sich bei der embryonalen Entwicklung der entsprechende Gang vor Geburt nicht verschlossen hat. Häufig sind sie mit einem Nabelbruch zusammen vorhanden, insgesamt sind echte Nabelfisteln jedoch selten.
Erworbene Hautfisteln im Nabeltrichter sind weitaus häufiger. Feuchtigkeit und Bakterien führen zu einer Entzündung im Nabeltrichter mit Zerstörung der Hautbarriere. Bauchbetontes Übergewicht erhöht hier das Risiko. Die eindringenden Keime können Abszesse im Unterhautfettgewebe, selten auch in der Bauchhöhle selbst verursachen. Neben Entzündungen sind auch stattgehabte Operationen mit Zugang durch den Bauchnabel manchmal der Grund für die Störung der Hautschutzfunktion.
Abhängig von den Beschwerden und individueller klinischer Befunde wird über die Therapie entschieden. Bei der operativen Therapie wird der Fistelgang chirurgisch exzidiert und die Öffnungen verschlossen. Durch sorgfältiges Reinigen und konsequentes Trockenhalten des Nabeltrichters, lässt sich in einigen Fällen eine Operation vermeiden.