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Gefässchirurgische Eingriffe (Venenchirurgie)

Was sind Krampfadern?

Krampfadern sind stark erweiterte oberflächliche Beinvenen, in denen das Blut auf Grund defekter Venenklappen in die falsche Richtung, also nach unten statt nach oben, fließt. Wurde dies (durch Ultraschalldiagnostik) nachgewiesen, ist die beste Behandlungsmethode die operative Ausschaltung der Krampfadern.

Krampfadern können lange Zeit beschwerdefrei bleiben, können aber auch die Ursache für Schmerzen, Schwellungen und Krämpfe an den Beinen sein.

Die Probleme, die bei nicht behandelten Krampfadern früher oder später auftreten, sind Hautveränderungen bis hin zum offenen Bein, Venenentzündungen mit der Gefahr einer tiefen Thrombose und die zunehmende Überlastung des tiefen Venensystems.

Diagnostik von Krampfaderleiden:

Die Beschwerden der Patienten mit häufig äusserlich sichtbaren Venen sind wegweisend. Nach der Anamnese wird die Ärztin weitere Untersuchungen durchführen. Die moderne und zuverlässigste Untersuchungsmethode der Krampfadern stellt heute die farbkodierte Doppler-Sonographie dar (Darstellung des Blutflusses mit Farbe und Fliessgeräusch). Diese Untersuchung ist absolut zuverlässig und hat keine Nebenwirkungen. Weitere Untersuchungsmethoden werden, je nach Krankheitsstadium oder patientenspezifischer Erfordernisse, veranlasst. 

Therapie von Krampfadern:

Die Standard-Operation

In der Hand des geübten Spezialisten ist die Krampfaderoperation ein risikoarmer Eingriff. Seltene Komplikationsmöglichkeiten sind allenfalls Wundheilungsstörungen, Blutergüsse oder vorübergehende, umschriebene Gefühlsstörungen.

Kernpunkt der Krampfaderoperation ist in der Regel die Ausschaltung der nicht schließenden Mündungsklappe (sog. Crossektomie), sowie die Entfernung des defekten (insuffizienten) Abschnitts der Stammvene. Ferner werden die größeren erweiterten Seitenäste entfernt, sowie weitere insuffiziente Verbindungen zu den tiefen Venen (Perforansvenen) verschlossen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose liegt bei der Krampfaderoperation bei unter 1% und damit um ein Mehrfaches niedriger als z.B. bei einer Kniegelenksspiegelung.

Die Operation wird in der Regel ambulant in Narkose (Allgemeinanästhesie) durchgeführt

Enodoluminale interventionelle Verfahren (Lasertherapie oder Radiofrequenz)

Seit einigen Jahren gibt es als Alternative zum Stripping noch schonendere Verfahren, bei denen ein Katheter in die erkrankte Stammvene eingeführt wird. Unter Ultraschallsteuerung wird dieser bis zur Mündung in der Leiste bzw. in der Kniekehle vorgeschoben. Anschließend wird die Vene über den Katheter erhitzt. Unter langsamen Rückzug verödet und verschließt der Katheter so die gesamte Vene. Mit diesen Verfahren werden hervorragende kosmetische Ergebnisse erzielt. 

Endoluminale Lasertherapie: Bei der Behandlung wird die Energie eines Lasers mittels einer Lichtleitfaser ins Innere des Gefäßes verbracht und dort freigesetzt. Die Methode wird seit mehreren Jahren in Deutschland durchgeführt und unterliegt hohen Qualitätsstandards bzgl. Prozeß und Ergebnis. Der Erfolg wird nach jeder Behandlung zweifach kontrolliert. Zwischenzeitlich wurden weit über tausend Eingriffe erfolgreich durchgeführt. Die Rezidivraten sind mit denen des operativen Eingriffs vergleichbar, wobei das Risiko von Komplikationen erheblich geringer ist.

Radiowellentherapie: Der Radiowellen-Verschluss der Vena saphena magna verläuft ähnlich der endoluminalen Lasertherapie. Der Eingriff erfolgt ebenfalls unter ständiger Ultraschallkontrolle. Die Rezidivraten sind mit denen des operativen Eingriffs vergleichbar, wobei das Risiko von Komplikationen erheblich geringer ist.

Diese Katheterverfahren werden ambulant durchgeführt und  können in örtlicher Betäubung oder Allgemeinnarkose durchgeführt werden, je nach Wunsch und Situation des Patienten und je nachdem, ob zusätzlich erweiterte Seitenastvenen auf konventionellem Wege entfernt werden müssen.

Die Schaumsklerosierung

Bei diesem Verfahren, das in Italien entwickelt wurde und seit etwa 10 Jahren zunehmend zum Einsatz kommt, wird ein Schaum, der unmittelbar zuvor aus dem lang bekannten Verödungsmittel Polidocanol und Luft erzeugt wurde, unter Ultraschallkontrolle in die defekte Vene gespritzt. Der Schaum füllt die Vene und zerstört während der Einwirkzeit (ca. 5 min) ihre Innenschicht. Die Vene thrombosiert in der Folge und bleibt im Optimalfall dauerhaft verschlossen.

Für die Schaumsklerosierung ist keinerlei Betäubung erforderlich. Sie erfolgt in der Praxis und zieht keinen Arbeitsausfall nach sich.

Die exakte, vom Chirurgen selbst vorgenommene Diagnostik inklusive der unmittelbar präoperativen Markierung mittels Farbduplexsonographie führt zu einer sehr niedrigen Rezidivquote.

Kosten und Krankenkassen:

Die operative Entfernung nachgewiesener Krampfadern (erweiterte oberflächliche Stammvenen mit nicht schließenden Klappen) wird von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt.
In der Regel muss der Eingriff heutzutage ambulant durchgeführt werden. Für die Erstattung einer stationären Behandlung legen die Kostenträger immer strengere Maßstäbe an und fordern hierfür konkrete medizinische Gründe. Diese sind die Operation an beiden Beinen, Rezidivoperationen oder relevante Begleiterkrankungen wie Diabetes, Herzrhythmusstörungen, massives Übergewicht u.s.w. Ein weiterer Tatbestand für die stationäre Durchführung wäre fehlende häusliche Betreuungsmöglichkeit.

Die Kosten für das Laserverfahren werden zwar von den privaten Versicherern übernommen (nur bei ambulanter Durchführung), von den gesetzlichen Kassen jedoch grundsätzlich nicht, obwohl der Nutzen des Verfahrens erwiesen ist. Da das Sozialgesetzbuch es verbietet, Patienten zu einer vertragsärztlichen Leistung eine Zuzahlung abzuverlangen, muss der gesetzlich Versicherte, wenn er das Laserverfahren wünscht, die gesamte Prozedur (auch die Narkose) selbst bezahlen.

Das Honorar nach GOÄ für die Operation, die Narkose und alle anfallenden Sachkosten belaufen sich für die ambulant durchgeführte Operation an einem Bein auf ca. 2200 EUR, wobei der Katheter bereits knapp 500 EUR kostet. 

Unsere Praxis hat mit einigen gesetzlichen Krankenkassen einen speziellen Vertrag über die Durchführung von Krampfaderoperationen (sog. Integrierter Versorgungsvertrag). Dieser Vertrag schließt auch die Lasertherapie mit ein.

Die Schaumsklerosierung wird von den privaten Krankenversicherungen erstattet, von den Gesetzlichen nicht. Manche Krankenkassen übernehmen die Kosten im Rahmen der integrierten Versorgung.  Die Kosten belaufen sich nach GOÄ pro Sitzung (u.U. mehrere erforderlich) auf 100 bis 200 EUR.

Die Kosten für Kompressionsstrümpfe werden, sofern medizinisch indiziert, von den privaten Kassen komplett und von den Gesetzlichen zu 80 % übernommen.

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