Patienteninformation Analekzem und analer Juckreiz (Pruritus ani)
Analer Juckreiz (sog. Pruritus ani) ist ein sehr häufiges, aber unspezifisches Symptom und wird durch eine Reizung der analen Haut hervorgerufen. Oftmals liegt der eigentliche Auslöser bereits zurück, die lokalen Beschwerden bleiben jedoch durch die ergriffenen Gegenmaßnahmen, meist intensives Reinigen, Kratzen und diverse Pflegeprodukte, weiter vorhanden. Da Juckreiz psychisch verstärkt wird, plagt er vor allem abends beim zu Bett gehen, wenn keine Alltagstätigkeiten mehr davon ablenken.
Ekzeme sind Hautentzündungen, die z.B. mit Nässen, Krustenbildung, Schuppung und/oder Rötung einhergehen, manchmal begleitet von mehr oder weniger starkem Juckreiz, und zu chronischen Verläufen neigen. Ursächlich kommen eine Vielzahl von Auslösern in Betracht, z.B. Hämorrhoiden, Afterhautrisse (Fissuren), Stuhlveränderungen (Durchfälle) oder übermäßige Analhygiene wie Seifen, Feuchttücher und ähnliches.
Wichtige Grundlage für die Behandlung eines Ekzems ist die Beseitigung der auslösenden Ursache. Prinzipiell darf der Stuhlgang nicht zu weich sein, da ein intensiver Reinigungsbedarf ein Ekzem auslösen bzw. unterhalten kann.
Aggressive Hygienemaßnahmen sind zu vermeiden! Am besten ist Abduschen nach dem Stuhlgang, nur mit Wasser, ohne Seifen oder Duschgels. Feuchttücher sollten nicht verwendet werden. Anschließend vorsichtig mit einem weichen Handtuch oder sanften Toilettenpapier trocken tupfen, nicht wischen oder Reiben. Generell sollte die chemische und mechanische Reizung der Haut weitestgehend reduziert werden, um dem bereits gereizten Hautareal die Regeneration zu ermöglichen. Weniger ist hier mehr!
Da der Juckreiz, unabhängig ob durch Überpflege oder ein Ekzem bedingt, von der Aufmerksamkeit verstärkt wird, ist es hilfreich sich zusätzlich geistige oder körperliche Ablenkung zu suchen, um heftiges Kratzen oder Reiben erfolgreich zu vermeiden.
Bei geringer Reizung ist die Anwendung einer wirkstofffreien Pflegecreme meist ausreichend, wenn nötig auch langfristig. In schweren Fällen ist eine Behandlung mit entzündungshemmender, in der Regel Cortison-haltiger, Salbe notwendig.