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HANDCHIRURGIE
Nerveneinengungen (Karpaltunnelsyndrom, Kubitaltunnelsyndrom etc.)

Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Beim Karpaltunnelsyndrom (KTS, Medianus-Kompressions-Syndrom, andere Schreibweise: Carpaltunnelsyndrom, CTS) liegt eine Schädigung eines Nerven (Nervus Medianus) im Handbereich vor. Der Karpaltunnel, auch Karpalkanal genannt, ist der Raum zwischen den Handwurzelknochen und dem darüber liegendem Karpalband (Ligamentum carpi transversum), durch den verschiedene Sehnen und der Nervus Medianus verlaufen. Dieser Nerv ist für die Empfindungsfähigkeit des Daumens, Zeige- und  Mittelfinger, und zum Teil auch Ringfingers, zuständig. Außerdem ist er für die Steuerung bestimmter Hand- und Fingermuskeln verantwortlich.

Beschwerden:
Die Einengung des Nervens führt folglich zu dessen Schädigung und zu Symptomen wie nächtlichem Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich von Daumen bis Mittelfinger sowie zum Kraftverlust im Daumen. Im späteren Stadium können auch Schmerzen beim Greifen auftreten oder die Muskeln des Handballens bauen sich ab. Frauen sind drei- bis viermal häufiger betroffen als Männer.

Therapie:
Bei einer leichteren Ausprägung des Karpaltunnelsyndroms kann eine Handgelenksschiene für die Nacht verordnet, entzündungshemmende Medikamente eingenommen oder eine antientzündliche Spritze in den Karpaltunnel verabreicht werden. Eine Kortisontherapie sollte nur über einen kurzen Zeitraum hinweg durchgeführt werden. Behandlungen mit Ultraschallwellen scheinen manchmal ebenfalls lindernd zu wirken.
Wenn Taubheitsgefühle länger anhalten, sich durch die obengenannten Behandlungsmaßnahmen nicht bessern oder stark belasten, kommt eine Operation in Frage. Dabei wird die Bandstruktur (Ligamentum carpi transversum) gespalten, welche den Karpaltunnel – ähnlich einem Dach – nach oben hin begrenzt. Die Operation wird ambulant durchgeführt in einer Teilnarkose oder Vollnarkose, individuell dem Patienten angepasst.
Das Ergebnis ist in den meisten Fällen gut. Die Beschwerden, wie Schmerzen und Taubheitsgefühl in der Nacht, bessern sich quasi sofort. Bei einer ausgeprägten Nervenschädigung kann es allerdings etwa ein halbes Jahr dauern, bis die Symptome weitgehend verschwunden sind. Nur sehr selten ist der Nerv so geschädigt, dass trotz Operation Beschwerden zurück bleiben. Ein Muskelabbau, der schon länger als ein Jahr vor der Operation bestand, ist allerdings auch durch den Eingriff nicht mehr rückgängig zu machen.


Was ist ein Sulcus-ulnaris-Syndrom (Cubitaltunnelsyndrom)?

Das Sulcus-ulnaris-Syndrom ist ein Nervenengpasssyndrom mit chronischer Druckeinwirkung auf den Nervus ulnaris, ein Hauptnerv im Bereich des Unterarms, an der Innenseite des Ellbogens. 
Der Sulcus ulnaris, oder auch Cubitaltunnel, ist ein enger Durchgang im Bereich der Ellbogeninnenseite. Er wird an der Unterseite gebildet von den Knochen des Ellbogens. Das Dach bildet ein starkes Band sowie Lücken im Bereich des Ansatzes der Ellbogenmuskulatur. In ihm verläuft der N. ulnaris, der für die Berührungsempfindlichkeit an der Unterarm- und Kleinfingerseite der Hand sorgt. Bei manchen Menschen ist dieser Kanal zu eng angelegt, kann aber auch bei Anschwellen der Sehnen und Gelenke bei Überlastung relativ zu eng werden z.B. bei intensiver Maus- bzw. Schreibarbeit. Risikofaktoren sind auch Fehlstellung nach Knochenbrüchen, Arthrose, Diabetes, Rheumatoide Arthritis sowie Schwangerschaft. Die Erkrankung tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern.

Beschwerden:
Die Hauptsymptome sind Taubheitsgefühl und Kribbeln sowie elektrisierende Missempfindungen im Bereich der Unterarminnenseite sowie des  Klein- und Ringfingers. Besonders Nachts und bei Beugung im Ellenbogen kommt es zu verstärkten Beschwerden.

Therapie:     
Konservativ: Zunächst Vermeidung von Überlastung bzw. von belastenden Tätigkeiten sowie nächtliches Tragen einer Ellbogenschiene um das Abknicken im Ellbogengelenk zu vermeiden und den Nerven zu entlasten.
Operativ: Bei Versagen der konservativen Therapie erfolgt die operative Spaltung des Bandes über dem Nervus ulnaris sowie der angrenzenden Muskel-Sehnen-Kanäle am Unter- und Oberarm. Hierdurch wird der Druck vom Nerven genommen und er erhält mehr Raum. Manchmal, speziell beim Vorliegen knöcherner Veränderungen am Boden des Sulcus ulnaris, muss der Nerv aus seinem Kanal nach vorne verlagert werden.
Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant. Nach Vorverlagerung des Nerven wird der Ellenbogen in der Regel mit einer Ellenbogenschiene ruhig gestellt, ansonsten genügt ein Kompressionsverband. Die Hand und die Finger können nach der Operation sofort bewegt werden.  

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