PROKTOLOGIE
Analfissuren
Was ist eine Analfissur ?
Hier handelt es sich um einen Einriss der Analhaut und Schleimhaut, der sich in der Folge chronisch entzündet und ein ständig neu aufreißendes, nicht heilendes, schmales Geschwür bildet. Diese Einrisse werden vor allem an der Hinterseite (steißbeinwärts) des Afters bemerkt. In der Folge kann sich ein hoher Druck des Schließmuskels, der unter der Schleimhaut sitzt, ergeben. Die Ursache dafür, dass die Wunde nicht abheilt liegt in der schlechten Durchblutung. Die wiederum beruht auf einem erhöhten Ruhedruck des Schließmuskels. Nach außen bildet sich an der Fissur oft eine Hautfalte.
Beschwerden:
Hauptsächlich werden scharfe, brennende Schmerzen während des Stuhlgangs, manchmal auch nach dem Stuhlgang beklagt. Gelegentlich sind die Schmerzen auch ohne Stuhlgang sehr stark und führen zu sehr schmerzhaften Analkrämpfen. Die Krämpfe verhindern zusätzlich, dass die Fissur abheilen kann. Beim Stuhlgang kommt es zu einem Aufreißen des Geschwürs, dabei kann es bluten. Gelegentlich tritt Juckreiz auf.
Therapie:
Konservativ:
Die Behandlung empfiehlt sich zuerst konservativ. Mit medikamentöser Drucksenkung des Schliessmuskels kombiniert mit einer Sphinkterdilatation wird das Geschwür gedehnt. Durch diese Auffrischung des Gewebes und die dadurch entstehende Veränderung in dem nicht heilenden Riss soll sich sauberes, gut verheilendes Narbengewebe bilden. Zusätzlich werden lokal betäubende Salben angewendet. Ein weicher Stuhlgang ist dringend anzustreben mit Ernährungsumstellung und ggf. weiteren Massnahmen.
Operativ:
Alternativ besteht die Möglichkeit der kompletten Entfernung der Fissur . Bei diesem Operationsverfahren ist mit den wenigsten Rezidiven und der geringsten Gefahr der Inkontinenz zu rechnen. Die Operation wird ambulant durchgeführt in Lokalanästhesie oder Vollnarkose.
Die Analpflege soll nicht durch Abwischen sondern durch Ausduschen des Afters durchgeführt werden. Ebenfalls sollte der Stuhl weich geformt, weder zu dünn noch zu fest sein, um Schmerzen und den erneuten Krankheitskreislauf zu vermeiden.
Nach der Operation ist mit einer Schonung von 7-10 Tagen zu rechnen.