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Sinus Pilonidalis / Steissbeinfistel

Was ist eine Steissbeinfistel (Sinus pilonidalis)?

Der Sinus pilonidalis (umgangssprachlich auch Steissbeinfistel genannt) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte. Die Ursache ist unklar. Es wird eine angeborene Missbildung vermutet, aber es besteht auch die Meinung, dass die Erkrankung durch in die Haut penetrierende Haare verursacht wird. Auch Traumata werden als mögliche Ursache diskutiert. Es handelt sich um Haare, die von der Kopfhaut stammen und in der oberen Gesäßfalte aufgefangen werden. Dies erklärt warum eine regelmäßige Rasur oder Epilieren das Rezidiv nicht unbedingt verhindern kann. Der Sinus Pilonidalis stellt sich als ein blind endender Gang dar. Häufig bestehen mehrer Gänge gleichzeitig. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und stärkere Behaarung spielt ebenfalls eine Rolle. Ein genetischer Faktor ist nicht auszuschliessen. 

Beschwerden:

Ein Sinus pilonidalis kann jahrelang ohne Beschwerden einhergehen. Hierbei sind kleine Poren am Steissbeinbereich sichtbar, aber diese machen keine Beschwerden (blande Variante).  Eine weitere Form der Erkrankung verläuft mit immer wieder auftretender Sekretion (Absonderung) von entzündeter Flüssigkeit, Blut und zeitweise Schmerzen (chronischer Sinus Pilonidalis). Bei der akuten Variante besteht ein sehr schmerzhafter und schnell grösser werdender Abszess (akuter Sinus Pilonidalis).  

 

Therapie:

Es existiert keine Therapieoption, die alle Anforderungen einer einfachen, schmerzfreien Behandlung mit schneller Wundheilung und geringer Rezidivrate erfüllt (AWMF Leitlinie)

Die möglichen Therapiemethoden sind verschieden. Aufzuzählen sind die konventionelle Abszessentlastung, vollständige Entfernung des Sinus Pilonidalis, mit und ohne Verschluss der Wunde, laserchirurgischer Fistelverschluss und die " Pit Picking" Methode. Sämtliche Methoden erfordern eine engmaschige Wundkontrolle bzw. Wundbehandlung. 

Die Therapie wird abhängig von Stadium der Krankheit und individuellen Bedürfnissen sowie Wünschen des Patienten eingeleitet. Da die verschiedenen Therapieformen sehr unterschiedliche Nachbehandlungsschemata haben, werden auch berufliche Gegebenheiten bei der Therapiewahl berücksichtigt, insbesondere bezüglich der Arbeitsunfähigkeit bzw. Krankheitsausfall.

Tritt die Erkrankung erstmals als Abszess (Steissbeinabszess) in Erscheinung, wird dieser zunächst akut behandelt. Etwa zwei Wochen später oder zu einem Zeitpunkt der Wahl wird die definitive Operation durchgeführt. 

Für die definitive Versorgung führen wir,  abhängig vom klinischen Befund und individuell den Patientenbedürfnissen angepasst, sowohl konventionell offene als auch minimal invasive  Operationen durch.

Bei dem offenen Verfahren  wird die Fistel vollständig entfernt, was in der Regel zu einer grossen Wunde führt. Anschliessend erfolgt eine offene Wundbehandlung oder eine sekundäre (zweizeitige) plastische Rekonstruktion zum Verschluss des Weichteildefektes. Bei der minimal-invasiven Methode wird im OP der Laser eingesetzt, womit die Fistel durch Hitzeabgabe verschlossen wird. 

Die Vorteile der minimal invasiven Laserchirurgie sind die deutlich geringere postoperative Schmerzsymptomatik und  die deutlich kürzere Behandlungsdauer.

Es bestehen noch keine langfristigen Behandlungsergebnisse über die Lasermethode. Auf Grund fehlenden aussagekräftigen Studien können derzeit keine zuverlässigen Angaben über die  Rezidivrate gemacht werden. In Anbetracht der deutlich schonenderen Verfahrens ist  die  Laseranwendung eine sehr gute Alternative zu den konventionellen offenen Operationen. 

Der Nachteil der laserchirurgischen Methode ist der hohe Kostenfaktor und die  fehlende Kostenübernahme von den gesetzlichen Krankenkassen. Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Behandlungskosten in der Regel.

Gerne beraten wir sie über die Behandlungsmöglichkeiten individuell und persönlich.  

 

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