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HANDCHIRURGIE
Tennisellenbogen / Golferellenbogen (Epicondylitis)

Eine Epicondylitis ist ein erworbener, schmerzhafter Reizzustand der Sehnenansätze von Muskeln des Unterarms, die an den beiden Knochenvorsprüngen am Oberarmteil des Ellenbogens entspringen. Unter dem Begriff Tennisellenbogen versteht man ein auf die äußere Seite des Ellenbogens lokal begrenztes Schmerzsyndrom. Es handelt sich um das häufigste Überlastungssyndrom des Armes.

In Höhe des Ellenbogens (Epicondylus humeri) entspringen die breiten Muskeln, die für die Streckung und Beugung des Handgelenkes und der Finger verantwortlich sind, an der Knochenhaut des äußeren und inneren Oberarmknochens. Diese Regionen besitzen mehrere kleine Nervenäste, die das Schmerzempfinden vermitteln. Dauernde Schmerzen bei Belastung oder auch in Ruhe über der äußeren Seite des Ellenbogens, die in den Ober- und Unterarm ausstrahlen können, verbunden mit einem Druckschmerz über dem äusseren Oberarmknochen bilden die Beschwerden des Tennisellenbogens. Gleiches gilt für die innere Seite des Ellenbogens, welche die Beschwerden für den Golferellenbogen bilden.

Ursachen:
Die Ursachen der Epicondylitis sind letztendlich noch nicht geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass es durch Dauerbelastungen oder ungewohnt starke Belastung der Hand und des Handgelenkes zu einer chronisch erhöhten Muskelspannung der Handgelenks- und Fingerstreckmuskeln bzw. der Handgelenks- und Fingerbeugermuskeln kommt. Der dauerhaft erhöhte Zug der Muskeln an der Knochenhaut führt zu chronischen Schmerzen.
Häufig findet sich gleichzeitig eine chronische Verspannung der Schulter- und Nackenmuskulatur. Die Nerven, die für die Einstellung der Muskelspannung und auch für das Schmerzempfinden des Armes verantwortlich sind, entspringen aus dem Rückenmark und verlaufen durch die Halswirbelsäule zu Schulter- und Nackenmuskulatur. Bei einer Verhärtung und Verspannung dieser Muskulatur durch eine dauernde, schmerzbedingten Fehlhaltung werden die Nerven bereits in dieser Region eingeengt und reagieren auf geringe Reizungen im weiteren Verlauf entlang des Armes besonders empfindlich. Hierdurch ergibt sich eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Nerven des Armes, was sowohl ursächlich als auch mitverantwortlich für die Entstehung des Tennisellenbogens und Golferellenbogens ist oder die Schmerzen verstärken kann.

Beschwerden:
Typisch für den Tennisellenbogen ist ein dumpfer Dauerschmerz über der Außenseite des Ellenbogens, der sich beim Heben oder Tragen von schweren Lasten stichartig verstärkt. Insbesondere bei der Streckung des Handgelenkes werden die Schmerzen am Ellenbogen ausgelöst. Druck auf den äußeren Oberarmknochen verstärkt die Schmerzen. Die Schmerzen können in den Oberarm und Unterarm ausstrahlen und sind oft mit einem Schweregefühl des Armes verbunden.

Therapie:
Durch eine konsequente konservative Behandlung können die Beschwerden der Epicondylitis bei über 80% der Patienten verbessert oder vollständig beseitigt werden. Behandlungen am Ellenbogen, die zu einer Erniedrigung der Schmerzempfindlichkeit führen, sind die lokale Behandlung mit Eis, eine spezielle Massagetherapie (Querfriktionsbehandlung), krankengymnastische Behandlung, eine Elektrotherapie und das Tragen einer Druckmanschette, welche in Orthopädiefachgeschäften erhältlich ist.
Insbesondere bei akuten Überlastungen kann die Behandlung durch eine zweiwöchige Gipsruhigstellung des Ellenbogen- und Handgelenkes erfolgen. Dies kann unterstützt werden durch die Einnahme von entzündungshemmenden, schmerzlindernden und nicht kortisonhaltigen Medikamenten. Die Schmerzsymptomatik kann durch eine einmalige, lokale Injektion von einem Gemisch aus einem Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) mit einem kortisonhaltigen Medikament durchbrochen und häufig auf Dauer beseitigt werden. Nur wenn die Schmerzen für einen längeren Zeitraum nach der Injektion vollständig beseitigt waren, kann diese Behandlung nach 10 bis 12 Wochen wiederholt werden, wobei dies nicht häufiger als drei mal geschehen sollte. Die Infiltration kann auch mit Hyaluronsäure durchgeführt werden.

Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die Stoßwellenbehandlung (extrakorporale Stoßwellentherapie) bei vielen Patienten zu einer dauernden Beseitigung der Symptome geführt hat. Die Röntgenreizbestrahlung sollte heute nicht mehr erfolgen.
Eine gleichzeitig bestehende Muskeldysbalance der Schulter-Nacken-Muskulatur sollte durch eine gezielte krankengymnastische Behandlung angegangen werden, wobei die hierbei erlernten Übungen regelmäßig und täglich selbständig fortgeführt werden müssen, um einen andauernden Behandlungserfolg zu erreichen. Dies sollte unterstützt werden durch leichte sportliche Aktivitäten, insbesondere regelmäßiges Schwimmen ist zur Kräftigung der gesamten Wirbelsäulenmuskulatur sehr geeignet.

Wenn durch die konservative Behandlung keine Besserung zu erreichen ist bzw. kein dauerhafter Erfolg erzielt werden konnte,  sollte eine operative Behandlung durchgeführt werden. Hierbei werden die entzündeten Areale angegangen. Das entzündete Gewebe wird entfernt, die schmerzleitenden Nerven werden ausser Funktion gesetzt. Die Operation wird in der Regel ambulant durchgeführt in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose, individuell den Patientenbedürfnissen angepasst.

Nach der Operation ist manchmal eine Ruhigstellung des Ellenbogens für ein paar Tage erforderlich. Die Finger können gleich bewegt werden.

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